Gutachten offenbart weitere Vorwürfe gegen Martin Welker – und wie er sich verteidigt
ZitatHauptvorwurf der Staatsanwaltschaft gegen Welker, wie aus dem Rechtsgutachten hervorgeht: Er soll eine Ausschreibung eines Bauauftrages für Außenanlagen beim Neubau des Ludwigsparkstations (LuPa) im August und September 2019 manipuliert haben, indem er Informationen an den befreundeten Eppelborner Bauunternehmer Martin Gihl weitergegeben hat.
ZitatMartin Welker war damals als Anwalt und externer Berater der GIU und des Saarbrücker Gebäudemanagement-Betriebes GMS mit der Wertung der bei einer Ausschreibung eingehenden Angebote tätig, so das Gutachten. Gleichzeitig soll er als Anwalt den Bauunternehmer Gihl in bau- und familienrechtlichen Dingen vertreten haben. Gihl reichte bei einer Ausschreibung das preisgünstigste Angebot (rund 3,87 Millionen Euro) ein und erhielt schlussendlich den Bauauftrag.
ZitatWelker wehrt sich vehement gegen diesen Vorwurf. Nach SZ-Informationen gab er an, es habe für ihn keine Möglichkeit gegeben, das technisch sichere, elektronische Ausschreibungsverfahren zu manipulieren. Er habe keine wichtigen Informationen zu Angebotspreisen weitergeben können, weil er zu diesen keinen Zugang gehabt habe. Die Staatsanwaltschaft sieht das nach Informationen unserer Zeitung anders. Sie wirft Welker vor, er habe sich - vor Ende der Ausschreibung - mit dem Bauunternehmer Gihl in mehreren Kurznachrichten, detailliert über Kostenkalkulationen zum Bauprojekt Außenanlage LuPa unterhalten. In der Folge habe Bauunternehmer Gihl sein Angebot angepasst und so den Zuschlag erhalten, so die Staatsanwaltschaft nach SZ-Informationen.