Der Saarlandpokal ist für den FCS in dieser Saison wieder ein sehr wichtiger Wettbewerb. In der Liga ist Platz 4 zwar noch möglich, der Rückstand nach der Niederlage in Duisburg aber wieder auf neun Punkte angewachsen und beim Blick auf die komplette Saison ist ein ernsthafter Angriff auf diesen Tabellenplatz nicht realistisch. Die erneute Qualifikation würde wie gewohnt für zwei Dinge sorgen: Einmal hätte man in der neuen Saison wieder die Möglichkeit auf ein sportliches Highlight und gleichzeitig auch auf finanzielle Mehreinnahmen. Man kann als Drittligist nicht immer mit Siegen im Pokal rechnen, aber alleine die Prämien und Zuschauereinnahmen für die erste Runde wären wichtige Gelder aus Sicht der Malstätter. Entsprechend ernst muss man die verbleibenden Runden im Pokal nehmen und angesichts der Mittelfeldposition in der Liga kann man den Fokus in diesem Jahr auch auf die Pokalwettbewerbe legen. Mit Blick auf das Gastspiel in Neunkirchen hat man solche Fragen aber noch gar nicht auf dem Schirm. Man spielt an einem Wochenende ohne englische Woche und kann damit im Grunde mit der bestmöglichen Mannschaft auflaufen. Zumal man mit der Kaderzusammensetzung auch überhaupt nicht die Möglichkeit auf eine gewaltige Rotation hätte. Auch die Favoritenrolle ist klar verteilt. Der Unterschied zwischen dem Amateur-Saarlandligisten und dem FCS als Drittligisten dürfte größer sein als jener Unterschied zwischen dem FCS und Frankfurt oder Gladbach. Dort hat der FCS die andere Seite gesehen, gesehen wie der große Außenseiter für den Pokalcoup gesorgt hat und entsprechend muss man auch für den Landespokal die eigene Warnung vernommen haben. Für Borussia Neunkirchen in der heutigen Form ist es nicht nur Saisonhighlight, sondern auch das größte Spiel der letzten Jahre und wahrscheinlich auch das größte Spiel der nächsten Jahre. Es dürfte wahrscheinlich die größte Kulisse für die Borussia seit dem Oberligaeröffnungsspiel 2007 werden. Selbst bei den letzten beiden Finalteilnahmen der Neunkirchen 2008 und 2010 waren bedeutend weniger Zuschauer im Stadion. Und ein Live-Spiel im SR hatte man in Neunkirchen auch über Jahre nicht. Entsprechend motiviert wird Neunkirchen ins Spiel gehen und die Malstätter müssen mit Blick auf die Tatsache das man das eigene Empfingen mit einem Landespokalgastspiel bei einem Saarlandligisten nicht mit Drittliga- und erst Recht nicht DFB-Pokalspielen auf eine Stufe stellen wird mit einem angemessenen Argwohn in das Spiel gehen und es ähnlich seriös angehen wie beim Duell gegen die TuS Herrensohr im Herbst. Nur so kann man Favoritenrollen auf dem Spielfeld umsetzen um dann nach Möglichkeit das Spiel in die eigenen Bahnen zu lenken und es überhaupt nicht zu einem Pokalfight kommen zu lassen. Denn schaut man sich die Borussia an, so ist der Verein bei aller Tradition nicht mehr als ein gewöhnlicher, guter Saarlandligist. Man spielt mittlerweile seit 2016 in der Spielklasse und auch wenn die Rückkehr in die Oberliga das Ziel des Vereins ist, so hat man abgesehen vom Ellenfeld nichts mehr mit höheren Ligen zu tun. Derzeit ist man Tabellenvierter in der Liga, liegt nach dem Sieg über Köllerbach vom vergangenen Wochenende weiterhin sieben Punkte hinter dem Platz für die Aufstiegsspiele und Spitzenreiter Wiesbach ist schon 13 Punkte enteilt. Für den Aufstieg in dieser Saison ist man nicht in der Favoritenrolle und im Landespokal hat man seit Jahren nichts mehr mit dem Sieg zu tun. Mehrere Male scheiterte man in der 5.Runde, in der vergangenen Saison im Achtelfinale. 2019 (Halbfinale) und 2020 (Viertelfinale) ging es zwar weiter, am Ende setzte er jedoch hohe Niederlagen gegen Elversberg und Auersmacher. Auch der Kader von Trainer Christian Schübelin ist auf die Liga ausgerichtet. Viele Stammspieler spielen seit Jahren - meist mit der Borussia - in der Saarlandliga, insgesamt handelt es sich um eine erfahrene Truppe. Unter anderem mit Louis Capelli (2021 - 2022), Dominik Cullmann (2020 - 2023), Lars Kaula (2009 - 2011), Marco Dahler (2013 - 2015) oder Kamil Czermurzynski (2013 - 2015) stehen auch mehrere Spieler mit FCS-Vergangenheit im Kader der Neunkircher.
Große Veränderungen am zur Verfügung stehenden Kader sind nicht zu erwarten. Die verletzungsbedingten Ausfälle von Boné Uaferro, Richard Neudecker, Sebastian Jacob und Patrick Schmidt sowie mutmaßlich Frederic Recktenwald verändern sich nicht. Patrick Sontheimer ist nach seiner Sperre in Duisburg wieder spielberechtigt. Alle weiteren Spieler könnten dem Trainerteam zur Verfügung stehen. Maximal wären dies 19 Feldspieler und die Torhüter.
Im Tor dürfte man wohl eine Veränderung erwarten. Tim Schreiber spielt sowohl in der Liga als auch im DFB-Pokal, zumindest im Landespokal könnte es so - wie auch in der letzten Runde gegen Herrensohr - ein Spiel für Vertreter Tim Paterok werden. Bei den Feldspielern gibt es nur wenige Gründe nicht die bestmögliche Mannschaft für das individuelle Spiel zu bringen. Eigentlich stellt sich die Frage nur bei Thoelke hinten und Brünker vorne. Bei Thoelke weiß man um die Situation, auf einem Kunstrasenplatz würde er im Saarlandpokal definitiv nicht zum Einsatz kommen. Auf Rasen im Ellenfeld, mit kompletter Schonung gegen Duisburg und einer kompletten Woche bis zu den nächsten beiden englischen Woche ist ein Einsatz dagegen realistischer, auch um die Pause zwischen den Einsätzen nicht zu lang werden zu lassen. Zeitz zentral ist gesetzt. So bliebe für Boeder (als Favorit) und die beiden Beckers noch eine Position offen. Verzichtet man auf Thoelke wären es zwei Position. Auf der rechten Seite hat Rizzuto im Winter mit Robin Becker neue Konkurrenz bekommen. Beide Akteure könnten hier am Samstag beginnen, der Winterneuzugang ist längst auch eine Alternative für die Startelf und spielte in der englischen Woche zwei Mal von Beginn an. Auf der linken Seite ist im Normalfall Gaus vor Sanchez zu erwarten. Im zentralen Mittelfeld hat man die Rückkehr von Sontheimer auf die defensive Position vor Augen, dadurch kann Luca Kerber wieder auf die Achterposition rücken. Beide Positionen dürften in ihrer Besetzung kaum in Gefahr sein. Die offene Position bietet einige Möglichkeiten. Man kann bei Tim Civeja bleiben, dem Spieler in insgesamt aufsteigender Form die Möglichkeit geben in einer wieder offensiveren Spielausrichtung diesen Formanstieg zu bestätigen. Man kann auf Kasim Rabihic setzen um ihn nach Bankerfahrungen und 45 Minuten-Einsätzen die Plattform zu bieten um sich aus einer schwierigen Phase zu befreien oder man kann mit Günther-Schmidt hier beginnen. Für den Angriff muss man sehen ob Brünker zur Verfügung steht, welches Risiko besteht und inwiefern man ein solches Risiko einzugehen vermag. Spielt Brünker nicht in der Spitze, hat man mit Simon Stehle und Günther-Schmidt zwei Alternativen für die vorderste Position, könnte auch wie gegen Aue mit beiden Spielern beginnen. An der Seite von Brünker hat man mit Biada, Naifi oder Rabihic die üblichen Alternativen.
