Saisonvorbereitung - Saison 2023/24

Jacob und Neudecker sind (mindestens seit gestern) wieder in Saarbrücken, haben heute bei der AC Performance eine individuelle Trainingseinheit absolviert.

Vorbereitungsstart

Eine überaus erfolgreiche Saison 2022/23 mit bitteren Ende liegt hinter dem FCS. Bis zum letzten Spieltag der Saison steckte man voll im Aufstiegskampf, wähnte sich am letzten Spieltag mit dem Schlusspfiff und einem Heimsieg gegen Viktoria Köln schon in der Relegation. Schlussendlich wurde es doch nur der fünfte Platz. Eine Woche später unterlag man im Saarlandpokalfinale in der Verlängerung und konnte sich nicht wie erhofft mit einem Erfolgserlebnis aus der Saison verabschieden. Drei Wochen ruhte der Trainingsbetrieb im Anschluss an das letzte Saisonspiel im Saarlandpokal, nun taucht die vierte Drittligasaison seit dem Wiederaufstieg langsam am Horizont auf und der Einstieg in die Saisonvorbereitung steht bevor. Der Trainingsauftakt ist für Montag um 14:30 Uhr im Sportfeld angesetzt.

Es ist ein ungewohntes Bild für den FCS. Kurz vor dem Trainingsstart sind längst nicht alle Kaderpositionen besetzt. Das kennt man aus den letzten Jahren bei den Malstättern so nicht. Letztes Jahr bestand der Kader zum Auftakt aus 24 Spielern, danach kamen noch drei Neuzugänge. 2021 kamen nach dem Trainingsauftakt noch insgesamt vier Spieler zum FCS. In den vergangenen Jahren legte man beim FC großen Wert auf einen fast vollständigen Kader zu Beginn der Vorbereitung, in dieser Saison könnte durchaus mehr der Fokus auf mögliche Optionen im Laufe der Vorbereitung gelegt werden. Denn aktuell besteht der Kader gerade einmal aus 16 Drittligaspielern und U19-Akteur Andy Breuer, mit Kai Brünker aus Magdeburg steht erst ein einziger externer Neuzugang fest. Umgekehrt haben 12 Spieler (Bauer, Ernst, Grimaldi, Scheu, Steinkötter, Zellner, Krätschmer, Jänicke, Frantz, Becker, Cuni und Gnaase) den Club verlassen. Dazu ist die Sachlage rund um die langjährigen Stammtorhüter Daniel Batz weiter offen.

Vor dem Start der Vorbereitung ist die Situation bei einzelnen Spielern nicht vollständig klar. Bjarne Thoelke musste im Pokalfinale verletzungsbedingt frühzeitig ausgewechselt werden, zog sich einen Muskelfaserriss zu. Nach einigen Tagen berichtete der Abwehrspieler bereits wieder von den ersten Trainingsläufen im Urlaub. Richard Neudecker brach sich kurz nach dem letzten Ligaspiel die Mittelhand, seine Vorbereitung soll davon jedoch nicht beeinträchtigt werden. Bei Sebastian Jacob peilte man den Start der Vorbereitung als Rückkehr auf den Trainingsplatz an, der Angreifer fehlte seit Oktober 2022 mit einem Kreuzbandriss. Ob Jacob am Montag tatsächlich wieder auf dem Trainingsplatz steht und wie intensiv er von Beginn an in der Vorbereitung mitwirken kann wurde bis dato jedoch noch nicht kommuniziert. Alle anderen Spieler sollten dabei sein.

Nach über zehn Jahren kehrte der FCS im Jahr 2022 mit seinem Trainingsauftakt auf ein Datum am Wochenende zurück, im Jahr 2023 gestaltet sich die Situation mit der ersten Einheit am Montag wieder anders. Seit 2011 sieht das Muster zum Start oft identisch aus. Trainingsauftakt am Montagmittag, Laktaktest am Dienstag und dann ab Mittwoch der vollständige Start in die Trainingsarbeit. Sieben Mal - darunter in den letzten fünf Spielzeiten - startete man so oder so ähnlich in die Saison und der gleiche Part ist auch in diesem Jahr zu erwarten. Auch die obligatorischen medizinischen Tests abseits des Laktattestes stehen in den ersten Tagen der Vorbereitung an.

Zwischen 39 und 41 Tagen (abhängig vom Spieltermin für das erste Ligaspiel) umfasst die Vorbereitung des FCS vor der Saison 2023/24 und liegt damit auf dem Niveau der letzten Jahre. Abgesehen von der Corona-Phase im Jahr 2020 (über 60 Tage) bewegte man sich stets um die Zahlen herum, Ausnahmen gab es nur wenige. 2018/19 verkürzte man die Vorbereitung um knapp eine Woche. Hintergrund waren die Aufstiegsspiele gegen 1860 München und die daraus folgende lange Saison. Vergangene Saison waren 41 Tage veranschlagt.

Fünf Tage lang weilt der FCS zwischen dem 10.Juli und dem 15.Juli in diesjährigen Trainingslager. Ziel ist Tauberbischofsheim und damit erneut ein Ort in Baden-Württemberg. Die fünf Tage passen perfekt in das Schema das FCS. Zwischen vier und sieben Tagen umfassten die Trainingslager in den letzten Sommervorbereitungen, vor zwei Spielzeiten (mit mehr Corona-Einschränkungen) ging es für drei Tage nach Nohfelden. Mit Blick auf den Zeitpunkt der Vorbereitung ist man diese Saison um eine Woche früher im Trainingslager als im Vorjahr, ein Testspiel gegen den KSC war für die Rückreise angedacht. Nach dem Pokallos wird dieses Testspiel aller Voraussicht nach nicht stattfinden. Eine offizielle Bestätigung durch den Verein gibt es ebenso wenig wie folglich einen Ersatzgegner.

Angesichts einer geringen Anzahl an Neuzugängen befindet sich ein Großteil des Kaders auf dem gleichen Stand. Elf Spieler hatten 22 Tage Pause seit dem Pokalfinale. Etwas mehr Sommerpause konnten Richard Neudecker (26/durch Verletzung) sowie Neuzugang Kai Brünker (29) in Anspruch nehmen. Die geringste Pause hatte Andy Breuer. Der 17-Jährige war über das Saisonende der Profis hinaus noch einige Tage bei der U19 im Einsatz und kommt auf 17 freie Tage.

Bis dato sind sechs Testspiele (noch inklusive dem Duell in Karlsruhe) geplant und zumindest vier dieser Begegnungen sollen im Saarland stattfinden. Eine erste Ungewöhnlichkeit steht bereits am ersten Wochenende ins Haus. Der Testspielauftakt findet nicht in Quierschied statt, sondern in Losheim. Dort trifft der FCS am Samstag, 1.Juli ab 15 Uhr auf Viktoria Rosport aus der ersten Liga Luxemburgs. Die Begegnung findet im Rahmen der Feierlichkeiten zum einhundertjährigen Vereinsjubiläum des SV Losheim statt. Sie erreichten das dreistellige Alter im Jahr 2020, ein damals geplantes FCS-Testspiel gegen Una Strassen musste aufgrund der Pandemie gestrichen werden und wird nun nachgeholt. Mittwochs (5.Juli) geht es dann nach Quierschied. Beim Oberligaaufsteiger wird ab 18:30 Uhr gespielt. Die zweite Vorbereitungswoche wird mit einem Testspiel gegen den Südwest-Regionalligisten FSV Mainz 05 II abgeschlossen. Ab 14 Uhr wird auf dem Rasenplatz in Ommersheim gekickt. Anschließend warten auf den FCS-Tross das Trainingslager und rund um den 15.Juli wahrscheinlich ein Testspiel, auch wenn der Gegner am Ende nicht Karlsruhe sein sollte. Nach der Rückkehr aus dem Trainingslager bleiben noch zwei Wochen, zwei Testspiele sind bekannt. Am Samstag, 22.Juli (Uhrzeit noch offen) empfängt der FCS den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach im Ludwigspark. Das Spiel bildet den Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 120-Jährigen Geburtstag des FCS in diesem Jahr und soll mit einer Jubiläumsfeier und der alljährlichen Saisoneröffnung im FC-Sportfeld verbunden sein. Auch die Vorstellung der Mannschaft ist in diesem Rahmen zu erwarten. In der letzten reinen Vorbereitungswoche liegt dann auch noch die Generalprobe gegen den letztjährigen Tabellenvierten der höchsten Spielklasse in Luxemburg, Union Petange. Anstoßzeit und der Spielort sind hier noch offen. Erstmalig seit 2019 soll damit ein Club aus Luxemburg als Gegner beim letzten Testspiel fungieren. Schaut man sich die Testspielgegner an, so hat man keinen kleinen Gegner in der Vorbereitung sondern nutzt die Auftritte auf den Sportplätzen im Saarland für anspruchsvollere Tests. Die erste Liga in Luxemburg bewegt sich in der Regel zwischen dem Niveau der dritten und vierten Liga in Deutschland und ist damit gerade zu Beginn der Vorbereitung ein guter Prüfstein, ähnliches gilt für Mainz II aus der Regionalliga. Im zweiten Teil der Vorbereitung ist Gladbach als Bundesligist ein starker Gegner, Petange in Luxemburg ist deutlich stärker einzuschätzen als Rosport und dürfte definitiv auf dem Niveau der 3.Liga liegen. Um die Form vor Saisonstart exakter zu testen wäre ein interessantes Testspiel am Wochenende nach dem Trainingslager wichtig.

FCS startet mit sehr vielen Fragenzeichen

Zitat

Stürmer Sebastian Jacob wird beim Trainingsauftakt zuschauen. Zwar läuft seine Reha nach der zweiten Operation am rechten Knie (erst Kreuzbandriss, dann Zysten-Entfernung) nach Plan, das Training auf dem Platz ist noch nicht möglich.